ideale, utopische Welt: wir akzeptieren dich, wir teilen diese Diagnose nicht mit anderen Mitarbeiter des Hauses.

reale Welt: nach Erfahrung genau das Gegenteil, einfach zu meinem letzten Post gehen und lesen, was für schöne Antworten Manche wie sk1nnym1ke oder Nenutzerbame posten und wie upvoted diese Meinungen werden.

Sollte jemand hier auf dem Spektrum sein, wie geht ihr um? Habe ich besondere Rechte, wenn ich eine solche Diagnose offenlege?

  • technopagan@discuss.tchncs.de
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    13 hours ago

    Die rechtliche Seite haben ja nun einige beleuchtet.

    Eine weitere Seite kann sein, wie mit Dir im direkten Team umgegangen wird. Falls es ein wirklich gutes, vertrauensvolles Verhältnis ist, kann auf Deine Bedürfnisse bei z.B. Meeting-Länge, Dokumentation, Quantität an gleichzeitigen Tasks, Reizüberflutung durch DMs etc. eingegangen werden.

    Das ist aber kein Recht, sondern hängt zu 100% von der Sensibilität Deines direkten Leads und Deiner Team-Mitglieder ab.

  • Aniki@feddit.org
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    19 hours ago

    Ich würd’s eher nicht unnötig an die große Glocke hängen. Bestenfalls bringt es dir nichts, aber je nach Chef brummt der ein bisschen was von wegen komische Jugend und was weiß ich was.

  • Goldholz @lemmy.blahaj.zone
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    1 day ago

    Hi bin autist mit adhs.

    Es bringt dir nichts wirklich wie ich es mitbekam, aber wenn du 50+ Schwerbehinderungsgrad hast, musst du es dem AG sagen, da für dich besondere Rechte gelten und für den AG besondere Pflichten

    • schneewiese@feddit.orgOP
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      22 hours ago

      Es bringt dir nichts wirklich wie ich es mitbekam

      würdest du mehr darüber sagen? gerne auch als private Nachricht.

      Bist du weiter gemobbt worden?

  • You@feddit.org
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    2 days ago

    OT zur Frage, aber vielleicht auch etwas zum Nachdenken, OP.

    Bisher sind die Beiträge von Dir häufig mit vielen Runterwählern, weil die Leute - ohne von der Diagnose zu wissen - Dein Verhalten an den ihnen vertrauten Maßstäben für Interaktion messen. Und da hat es durchaus Sinn, wenn Dir gesagt wird, dass Dein Verhalten auf andere befremdlich wirkt und negative Folgen haben kann/wird. Das würde ich vor allem nicht den Leuten vorhalten, die Dich ehrlich vor möglichen negativen Konsequenzen warnen.

    Mit dem jetzigen Wissen, dass Du anders kommunizierst, beobachte ich zumindest, dass die Leute hier versuchen sich auf Dich einzustellen. Feddit.org ist sicherlich nicht mit dem Arbeitsplatz zu vergleichen und Idioten gibt es überall, aber vielleicht könnte es Dir auch helfen, wenn ein paar Leute bei der Arbeit es wissen.

    Zumindest halte ich es für eine gute Idee, wenn Du Dich um die Zuerkennung einer Schwerbehinderteneigenschaft bemühen würdest. Dazu hast Du ja schon Infos bekommen.

  • Nenutzerbame@feddit.org
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    2 days ago

    Ich und wohl auch viele andere haben nicht gewusst, warum du handelst, wie du handelst. Jetzt ist es aber klarer. Das zu akzeptieren ist das einzig Richtige, was man als Kollege (und auch als Mensch im Internet) tun sollte, dafür muss man das aber auch vorher wissen, um auf deine Bedürfnisse überhaupt eingehen zu können.

  • einkorn@feddit.org
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    2 days ago

    Ich habe eigentlich nur gute Erfahrungen gemacht, wenn ich meinem Arbeitgeber konkret mitgeteilt habe, wo meine Schwächen oder Einschränkungen liegen. Es gibt in meiner Vergangenheit nur einen AG, wo ich das nicht gemacht habe, weil ich ein etwas ungutes Gefühl hatte und siehe da, ich bin auch nicht lange dort gewesen.

    Du musst auch nicht die Diagnose mitteilen, du kannst auch einfach nur konkret äußern, wie ein gutes Arbeitsumfeld für dich aussehen sollte, damit du auch gute Leistungen bringen kannst. Die meisten Anforderungen sind ja auch total verständlich, nur für unsereins eben wichtiger. Beispiele von mir:

    • Ich bin sehr leicht ablenkbar: Also kommuniziere ich, dass ein Großraumbüro für mich ein No-Go ist. Und wenn möglich möchte ich bitte nicht in einem Büro mit Leuten untergebracht werden, die konstant in irgendwelchen Online-Meetings sitzen und reden müssen. Ein AG hat mir tatsächlich auch als Willkommensgeschenk ein hochwertiges Paar Kopfhörer mit aktiver Rauschunterdrückung gegeben, das war natürlich sehr hilfreich und nett obendrein.

    • Ich habe die Tendenz, vom Hundertstel ins Tausendstel abzugleiten: Eigentlich alle meine Teams, mit denen ich bisher zusammengearbeitet habe, machen ein tägliches Meeting, in dem jede Person sagt, woran sie gestern gearbeitet hat und woran sie heute plant zu arbeiten. Das ist schon mal sehr hilfreich für meine Organisation. Ich bitte meinen direkten Vorgesetzten zusätzlich ein Auge auf mich zu haben und wenn er das Gefühl hat, dass ich recht lange brauche nachzuhaken, woran das liegt und wir schauen dann, ob das sinnvoll ist, in was ich mich potenziell gerade hineinsteigere oder ob ich mal wieder über das Ziel hinausschieße.

  • macniel@feddit.org
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    2 days ago

    Sollte jemand hier auf dem Spektrum sein, wie geht ihr um? Habe ich besondere Rechte, wenn ich eine solche Diagnose offenlege?

    Bin jetzt selbst nicht auf dem Spektrum (zumindest nicht diagnostiziert, was aber nichts heißen muss) aber von einem Freund weiß ich, dass du einen gewissen Behinderungsgrad durch Autismus erhälst, was dann auch zu einem besonderen Kündigungsschutz (afaik) führt; also es hätte schon Vorteile deinem AG dies mitzuteilen, und wenn du es deinen KollegInnen ebenfalls mitteilst können die sich entsprechend besser auf dich einstellen damit soetwas mit die Smalltalk Situation eben nicht negativ aufgefasst wird.

  • philpo@feddit.org
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    2 days ago

    Nur kurz zur Klarstellung:

    1. Alles was jetzt folgt gilt erstmal nur ab einem Schweregrad der Behinderung von 50% und mehr oder wenn vorab(!) eine Gleichstellung ab 30% genehmigt wurde (muss beantragt werden).

    2. Die Gleichstellung ab 30% wird durch die Agentur für Arbeit erteilt wenn OP Schwierigkeiten hat einen Arbeitsplatz zu halten oder zu erlangen - das bedingt aber soweit ich weiß mind.2 Beendigungen des Arbeitsverhältnisses oder vergleichbare Umstände).

    3. Für den Kündigungsschutz ist es NICHT notwendig den Arbeitgeber zu informieren, dieser kann auch erst nach selbiger geltend gemacht werden - erfahrungsgemäß ist das aber für viele Integrationsämter eher ein Grund der Kündigung zuzustimmen -.

    4. Für die anderen Vorteile (Urlaubstag, Überstundenverbot,etc.) muss der AG natürlich Bescheid wissen.

    5. Generell reicht nach der sog. “Versorgungsmedizinischen Grundsätze” eine Autismus Spektrumsstörung für einen GdB von 50%, aber das Ganze muss sehr gut und nach geltenden wissenschaftlichen Standards diagnostiziert worden sein - also durch den Facharzt und mit entsprechenden Diagnostikmethoden.