Vor der Bundestagswahl hat der Linkenparteivorsitzende Jan van Aken die Einführung eines Vermögensregisters gefordert. Ein solches Finanzregister solle für Transparenz großer Vermögen in Deutschland sorgen, sagte van Aken ZEIT ONLINE.

“In Deutschland wissen wir nicht, wem eigentlich das Land gehört. Keine Behörde erfasst, wer die größten Vermögen besitzt, wer Schlösser, Firmenimperien, Aktienpakete und Kunstsammlungen hortet”, sagte van Aken. Das sei politisch gewollt.

  • Clown333@sh.itjust.works
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    3 days ago

    Nach “trickle-down” prinzip wäre das wichtig. Nachdem dieses erwiesenermaßen nicht funktioniert, ist es egal wo Vermögen gehortet wird.

    • bestboyfriendintheworld@sh.itjust.works
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      3 days ago

      Nutzername prüft heraus.

      Vermögen wird nicht gehortet, wie von einem Drachen, der auf einem Goldberg sitzt. Es wird in Immobilien, Waren und Dienstleistungen investiert.

      Um es mal so zu erklären, dass ein Linke-Wähler es versteht: Weniger Vermögen bedeutet weniger Steuereinnahmen durch Vermögenssteuer.

      Ohne Kapital bekommst du ne Mangelumverteilwirtschaft wie in der DDR.

      Ist natürlich besser wenn in Deutschland erwirtschaftetes Geld in den USA investiert wird. /s

      • Random_German_Name@feddit.org
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        3 days ago

        Um es mal so zu erklären, dass ein Linke-Wähler es versteht: Weniger Vermögen bedeutet weniger Steuereinnahmen durch Vermögenssteuer.

        Nur blöd, dass es in DE seit 1997 keine Vermögenssteuer mehr gibt. Ist dir das nicht peinlich?

        https://de.wikipedia.org/wiki/Vermögensteuer_(Deutschland)#%3A~%3Atext=Die%2520Vermögensteuer%2520ist%2520im%2520deutschen%2CGesetz%2520für%2520verfassungswidrig%2520erklärt%2520hatte.

        • Petter1@lemm.ee
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          3 days ago

          Die deutsche Steuer ist ja so was von kompliziert 🫢 viel schlimmer als bei uns…

          Nur gewisse Vermögensarten versteuern 🤣 trifft genau die, die wenig Geld und daher keine Wahl haben und die mit genügend vermögen tauschen es in Sachen, welche ausgenommen sind 🤭 klingt schon nicht so intelligent (oder halt bewusst so)

          • Random_German_Name@feddit.org
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            3 days ago
            1. Wieso haben alle Stiefellecker so eine unfassbar cringe Schreibweise?
            2. Deutsche Steuern sind eigentlich nicht wirklich kompliziert
            3. Ja, es ist tatsächlich möglich, nur bestimmte Vermögensarten zu besteuern. Das macht jeder Staat.
            4. Wieso sollte eine Vermögenssteuer ab, sagen wir 100 Millionen Euro einen Menschen mit 30.000€ Vermögen treffen? Erklär doch mal.
            5. Die Vermögenssteuer wird auf die Gesamtheit des Vermögens erhoben. Dabei wird auch der Wert von Immobilien, … geschätzt
            6. Selbst wenn die Reichen ihr Geld anlegen würden, um der Steuer zu entgehen, ist das trotzdem noch eine Verbesserung zur aktuellen Situation, in der ein Teil des Vermögens ohne Nutzen gehortet wird
            • Petter1@lemm.ee
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              3 days ago
              1. Stifellecker = Schweizer? Ja, ist halt nicht unsere Muttersprache
              2. OK
              3. Nein, in der Schweiz zählt das ganze Vermögen (Mittelstand ist generell unter der Vermögensmenge, welche versteuert werden muss
              4. hä, hab ich das je gesagt?
              5. es gibt keine Vermögenssteuer in Deutschland, wurde mir in der Kommentarspalte hier erklärt. Jetzt doch?!
              6. Ja, hab nie was anderes gesagt

              Ich glaube di hast mich falsch verstanden 🤔

        • Mora@pawb.social
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          3 days ago

          Das Profil vom ursprünglichen Kommentator hat auch ein paar …interessante… Ansichten. Böse Zungen würden jetzt sagen, da geht was in der Übersetzung Russisch-AI-Deutsch verloren🙃

      • 5714@lemmy.dbzer0.com
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        3 days ago

        Vermögen wird nicht gehortet, wie von einem Drachen, der auf einem Goldberg sitzt. Es wird in Immobilien, Waren und Dienstleistungen investiert.

        Der Drache macht aber vorwiegend Dinge die den Berg erhöhen, Investitionen eingeschlossen. Kapital-Flucht beziehungsweise Kapitalabschöpfung soll durch ein Register ja gerade vermindert werden. Kapital für Investitionen kommt ja irgendwoher. Tu nicht so als ob die deutsche Wirtschaft, so verzahnt sie auch ist, kein Kapital erwirtschaftet.

      • macniel@feddit.org
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        3 days ago

        Mhm und wie sollen diese Investitionen von Immobilien, Waren und Dienstleistungen dann ins Ausland geschafft werden?

      • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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        3 days ago

        Wenn alles das Geld, das Reiche erwirtschaften, nicht gehortet wird, warum gibt es dann private Kunstsammlungen, Privatjets, Luxusyachten, Sammlungen von Luxusautos, -uhren und anderen Luxusgegenständen, Villen und den ganzen anderen Kram, der sich so im Privatbesitz reicher Menschen befindet? Das mögen zwar alles „Waren“ sein, aber es sind gehortete Wertgegenstände. Und Reiche sitzen drauf wie Smaug und Fafnir und benutzen den Kram als Ausrede, warum sie nicht besteuert werden können, weil sie ja kein Geld auf der Bank oder im Geldspeicher haben.

        • Quittenbrot@feddit.org
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          3 days ago

          Wenn alles das Geld, das Reiche erwirtschaften, nicht gehortet wird, warum gibt es dann private Kunstsammlungen, Privatjets, Luxusyachten, Sammlungen von Luxusautos, -uhren und anderen Luxusgegenständen, Villen und den ganzen anderen Kram, der sich so im Privatbesitz reicher Menschen befindet?

          Das eine schließt das andere ja nicht aus. Es ist ja nicht so, dass solche Menschen ihr gesamtes Vermögen in Kunstsammlungen, Yachten oder Luxusuhren stecken und ansonsten das Konsumverhalten eines Bürgergeldempfängers zeigen. Da wird auch sonst meist ziemlich viel rausgebuttert.

          Und selbst Luxusartikel können ja letztlich dem Land zugute kommen. Wenn die Yacht bei Lürssen, die Uhren bei Lange, das Auto bei Mercedes, BMW,… oder Kunst von deutschen Künstlern gekauft wird, dann fließt das Geld vom Reichen direkt zur nächsten Hand und beschäftigt dabei, außer vielleicht beim Künstler, ein paar Angestellte. Der Staat kassiert dabei Steuern und das Geld bleibt im Land und im Umlauf.

          Das Problem ist, dass die Besteuerung nicht konsequent durchgeführt wird. Dank scheunentorgroßer Steuerlücken und bspw. zu niedriger Besteuerung von Kapitalerträgen schaffen es manche, ihr Einkommen erfolgreich vor dem Steuersäckel und der Volkswirtschaft zu verbergen. Dafür braucht es kein plakatives “Vermögensregister”, wie hier gefordert, sondern einfach die tatsächlich Ermächtigung des bereits existierenden “Registers”, nämlich der Finanzbehörden. Aber das ist natürlich keine so wunderbar medienwirksame Forderung in Zeiten, in denen man verzweifelt Stimmen für die 5%-Hürde mobilisieren will.

          • killingspark@feddit.org
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            3 days ago

            Dafür braucht es kein plakatives “Vermögensregister”, wie hier gefordert, sondern einfach die tatsächlich Ermächtigung des bereits existierenden “Registers”, nämlich der Finanzbehörden. Aber das ist natürlich keine so wunderbar medienwirksame Forderung in Zeiten, in denen man verzweifelt Stimmen für die 5%-Hürde mobilisieren will.

            Die Finanzbehörden beschäftigen sich seit 1997 nicht mehr mit dem Vermögen der Leute. Genau das will die Linke ja damit wieder einführen. Jede Diskussion über Vermögensbesteuerungen hapern gerade u.A. daran, dass niemand genau weiß wie ungleich die Vermögen denn nun verteilt sind. Es gibt grobe Schätzungen, die aber immer als sehr ungenau abgetan werden können.

            Das Problem ist, dass die Besteuerung nicht konsequent durchgeführt wird. Dank scheunentorgroßer Steuerlücken und bspw. zu niedriger Besteuerung von Kapitalerträgen schaffen es manche, ihr Einkommen erfolgreich vor dem Steuersäckel und der Volkswirtschaft zu verbergen.

            Nein. Also jaein. Natürlich sind die Lücken in der aktuellen Besteuerung schlecht und gehören geschlossen. Gleichzeitig brauchen wur zusätzlich eine Steuer auf Vermögen. Damit man diese herbeiführen kann brauchen wir eine fundierte Debatte. Damit wir die führen können brauchen wir Daten, sonst stehen sich beide Seiten gegenüber und glauben der anderen einfach nicht und dann wars das.

            • Quittenbrot@feddit.org
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              3 days ago

              Die Frage ist, ob sich die Finanzbehörden überhaupt mit dem Vermögen der Leute auseinandersetzen sollten, oder ob das Einkommen nicht reicht. Während Einkommen bereits im großen Maße erfasst werden, habe ich Schwierigkeiten, mir die sinnvolle Erfassung der Vermögen vorzustellen. Sollen Finanzbeamte durch jedes Zimmer streifen und dabei die Kunst an den Wänden, die Computer auf dem Tisch, die Whirlpools im Bad und den Whisky im Schrank erfassen? Und das alles alle paar Jahre und jeweils zu jedem Objekt ein Gutachten erstellen?

              Wie gesagt, ich bin der Meinung, dass wir mit der Einkommensbesteuerung bereits gut aufgestellt sind. Sogar so gut, dass es für die Vermögenssteuer sehr eng gesetzte verfassungsrechtliche Grenzwerte gibt, damit die Insgesamtbesteuerung nicht zu hoch ist. Einkommensbasierte Steuern greifen indirekt auch bei Vermögen, bspw über Zinserträge. Während aber ein Mensch mit normalen Einkommen die volle Härte deutscher Höchststeuersätze zu spüren bekommt, kann ein Erbe die Kapitalerträge aus dem von Papi geerbten Vermögen zu einem erschreckend hohen Teil am Fiskus vorbeiführen. Der Staat müsste bei der Ausgestaltung dieser Spielräume viel mehr daran denken, dass er diejenigen, die ihr Vermögen für aktive Teilhabe an der Volkswirtschaft nutzen, belohnen sollte und nicht diejenigen, die nur ein passives Einkommen haben wollen.

              • killingspark@feddit.org
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                3 days ago

                Die Frage ist, ob sich die Finanzbehörden überhaupt mit dem Vermögen der Leute auseinandersetzen sollten, oder ob das *Einkommen * nicht reicht.

                Klares nein. Jemand der 10 Millionen irgendwo hortet aber damit (zumindest nach wissen des Staates) kein Geld verdient hat trotzdem “starke Schultern” und muss an den Aufgaben der Gesellschaft beteiligt werden.

                Die Frage ist, ob sich die Finanzbehörden überhaupt mit dem Vermögen der Leute auseinandersetzen sollten, oder ob das *Einkommen * nicht reicht. Während Einkommen bereits im großen Maße erfasst werden, habe ich Schwierigkeiten, mir die sinnvolle Erfassung der Vermögen vorzustellen. Sollen Finanzbeamte durch jedes Zimmer streifen und dabei die Kunst an den Wänden, die Computer auf dem Tisch, die Whirlpools im Bad und den Whisky im Schrank erfassen? Und das alles alle paar Jahre und jeweils zu jedem Objekt ein Gutachten erstellen?

                Auch beim Einkommen prüfen die Finanzbehörden ja nicht jedes und alles. Sonst könnte nicht so viel schwarz gearbeitet werden. Das kann man genauso Stichprobenweise machen. Das gute an so Vermögen ist ja, dass es langfristig besteht. Das heißt auch wenn man nur einmal im Leben kontrolliert wird sitzt man ganz schön tief in der Kacke wenn man beim Betrügen erwischt wird. Das ist explizit ein Unterschied zur Schwarzarbeit wo die Hinweise ja nach einer gewissen Zeit weg sind. Außerdem kann da ja auch priorisiert werden und die großen Vermögen eher mal durchleuchtet werden.

                Bei der Erbschaftssteuer bin ich aber komplett bei dir. Und man kann durchaus überlegen ob sich eine Vermögenssteuer nicht erübrigt, wenn man die Erbschaftssteuer gut umsetzt. Ein großer Vorteil den die Vermögenssteuer auch bei sehr geringen Sätzen bringen würde wären endlich präzise Daten zu der echten Vermögensverteilung. Die haben wir in DE grade nicht und deswegen ist die Dikussion teilweise auch so schwammig.

                • Quittenbrot@feddit.org
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                  3 days ago

                  Klares nein. Jemand der 10 Millionen irgendwo hortet aber damit (zumindest nach wissen des Staates) kein Geld verdient hat trotzdem “starke Schultern” und muss an den Aufgaben der Gesellschaft beteiligt werden.

                  Nach Wissen des Staates ist hier das Stichwort. Welcher Mensch hortet 10 Millionen Euro unter der Matratze? Wer reich ist, hat für gewöhnlich auch entsprechende Berater an der Hand, die ihm dabei assistieren, diesen Reichtum zu bewahren bzw. zu mehren. Viele von denen stecken die 10 Mio dann in ein Mehrfamilienhaus und lassen ihr Geld dort “arbeiten”. Der BFH hat gerade erst entschieden, dass im Rahmen von Betriebsprüfungen auch private Bankkonten offengelegt werden, entsprechende Zahlungsströme privat zu verstecken ist also schwieriger. Klar hast du die Nasen, die das ganze über internationale Gesellschaftskonstrukte verschleiern möchten, da ist im Zweifel der Gesetzgeber gefragt, entsprechende Regulierungen/Auskunftspflichten zu implementieren/erweitern.

                  Auch beim Einkommen prüfen die Finanzbehörden ja nicht jedes und alles.

                  Wenn du eine Betriebsprüfung im Haus hast, musst du dich als Unternehmer schon ziemlich nackig machen. Das ist natürlich kein Schicksal, was einem mittleren Angestellten droht, der seine Putzfrau schwarz beschäftigt, aber von dem reden wir ja auch nicht.

                  Das kann man genauso Stichprobenweise machen.

                  Bewertung von Vermögen ist immer eine Momentaufnahme. Der alte Porsche, den sie vor 10 Jahren in deiner Garage gefunden haben, kann mittlerweile gut das Doppelte wert sein, während der Jaguar daneben im Wert stagnierte. Mal unabhängig davon, dass bei Stichproben wohl massive Akzeptanzprobleme resultieren und die wirklich findigen wahrscheinlich auf Vermögensgegenstände gehen, die man am besten vor der Erfassung verbergen kann, weiß ich nicht, wie groß diese “Stichprobe” sein müsste, um tatsächlich den Zweck zu erfüllen. Hier geht es ja um eine Steuer und keine Statistik, d.h. sie muss in jedem Einzelfall korrekt individuell erhoben worden sein. In meinen Augen beißt sich das mit dem Konzept einer Stichprobe.

                  Nein, für mich läuft am Ende alles immer wieder beim Geld zusammen. Entweder, weil man ein schickes Kunstwerk liquidiert, um sich das fünfte Pferd zu kaufen, oder weil der Mehrfamilienblock in Leipzig so wunderbar Rendite abwirft. Der Staat muss also, statt bei seinen Bürgern durchs Wohnzimmer zu tigern, um die teure Münzensammlung im Regal nicht zu übersehen, nur einen umfassenden Zugriff auf die Geldbewegungen des einzelnen bekommen - was möglich ist, siehe BFH-Urteil - und die Zahlungsströme besteuern. Er kann dann trotzdem noch Steuern aufs Vermögen erheben, wenn er im Übertragungsfall Erbschaftssteuer erhebt. Nur das sollte er halt auch mal tatsächlich stringent machen. Momentan ist es immer noch viel zu einfach, einen Erbfall an dieser Steuer vorbeizuoptimieren, während nur “die Dummen” voll in diese Steuer reinlaufen.

                  Ein großer Vorteil den die Vermögenssteuer auch bei sehr geringen Sätzen bringen würde wären endlich präzise Daten zu der echten Vermögensverteilung. Die haben wir in DE grade nicht und deswegen ist die Dikussion teilweise auch so schwammig.

                  Da bin ich auch bei dir. Ich sehe halt nur wie gesagt das Problem, dass es am Ende eben nicht das präzise Bild werden wird, wenn man nicht tatsächlich quasi jedem Bürger mit der Lupe durchs Haus kriecht.

          • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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            3 days ago

            Das eine schließt das andere ja nicht aus. Es ist ja nicht so, dass solche Menschen ihr gesamtes Vermögen in Kunstsammlungen, Yachten oder Luxusuhren stecken und ansonsten das Konsumverhalten eines Bürgergeldempfängers zeigen.

            Erstens habe ich das nie behauptet. Zweitens finde ich es irgendwie ironisch, dass du Bürgergeldempfänger als Beispiel heranziehst, weil wir 100% unseres Einkommens wieder verkonsumieren und dem Wirtschaftskreislauf zurückführen. Anteilig an unserem Einkommen gemessen leisten wir also mehr für die Wirtschaft als fast alle anderen, auf jeden Fall mehr als Reiche.

            Und selbst Luxusartikel können ja letztlich dem Land zugute kommen. Wenn die Yacht bei Lürssen, die Uhren bei Lange, das Auto bei Mercedes, BMW,… oder Kunst von deutschen Künstlern gekauft wird, dann fließt das Geld vom Reichen direkt zur nächsten Hand und beschäftigt dabei, außer vielleicht beim Künstler, ein paar Angestellte. Der Staat kassiert dabei Steuern und das Geld bleibt im Land und im Umlauf.

            Lürssen könnte aber auch Forschungsschiffe bauen mit dem Geld. Statt Villen könnte man Mehrfamilienhäuser bauen (oder die Areale (die keinen Wert haben weil sie „geschaffen“ werden sondern sie haben den Wert, den wir ihnen aufgrund ihrer Lage zuweisen) renaturieren und Lebensraum für Tiere bieten), Kunst sollte sowieso der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, dafür gibt es Museen, die dringend Förderung bedürfen und so weiter und so fort. Reiche sind, was die Weiterführung und Ankurblung (ja, das Wort existiert jetzt) des Wirtschaftskreislaufs angehen, so dermaßen ineffizient, dass wir uns dringend überlegen müssen, ob wir als Gesellschaft uns noch Reiche leisten können.

            • Quittenbrot@feddit.org
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              3 days ago

              Erstens habe ich das nie behauptet.

              Ich hatte deinen Satz:

              Wenn alles das Geld, das Reiche erwirtschaften, nicht gehortet wird, warum gibt es dann private Kunstsammlungen,[…]

              so verstanden, dass du ausdrücken möchtest, dass Reiche alles von ihrem Geld horten.

              Zweitens finde ich es irgendwie ironisch, dass du Bürgergeldempfänger als Beispiel heranziehst, weil wir 100% unseres Einkommens wieder verkonsumieren und dem Wirtschaftskreislauf zurückführen.

              Zunächst war das nicht als Spitze gegen Bürgergeldempfänger oder dich im speziellen gedacht, da mir das nicht bewusst war, dass du einer bist. Bitte entschuldige, wenn das so rübergekommen ist. Mir ging es dabei auch nicht um den relativen Anteil des Vermögens, sondern um die absoluten Zahlen. Natürlich ist mir bewusst, dass ein Mensch mit geringeren Einkommen tendenziell einen größeren Anteil verkonsumieren muss. Aber wenn ein Reicher bspw. eine halbe Million Euro im Jahr verkonsumiert, dann ist das eine Menge, selbst wenn es “nur” 50% seines jährlichen Einkommens sind.

              Lürssen könnte aber auch Forschungsschiffe bauen mit dem Geld.

              Kann es so ja auch, das sind ja zwei voneinander unabhängige Sparten. Beim Forschungsschiff zahlen letztlich wir alle, während bei der Reichenyacht der Reiche mit seinem privaten Geld zahlt. Für den Staat “lohnt” sich die Yacht unter dem Gesichtspunkt, Beschäftigung sicherzustellen, also eigentlich sogar mehr.

              Bei Villen ist es ja so, dass sich der Staat über Steuern bereits heute den Luxus, den sich einige wohlhabende Menschen leisten möchten, bezahlen lässt. Er “bestraft” sie für ihre extravaganten Wünsche und stellt mit dem Geld, dass er damit verdient, sicher, dass er seine Aufgaben wahrnehmen kann. Über die Höhe lässt sich streiten, aber für den Staat ist es höchst lukrativ, diese “Kunden” abzuschöpfen, statt das gesamte Land mit Mehrfamilienhäusern zuzupflastern und jedem eine Standardwohnung zuzuweisen.

              Kunst sollte sowieso der Öffentlichkeit zur Verfügung stehen, dafür gibt es Museen, die dringend Förderung bedürfen und so weiter und so fort.

              Künstler leben aber auch sehr gut von reichen Gönnern und Mäzenen. Ob das wie früher ein König oder wie heute ein Industrieller ist, der Staat jedenfalls möchte diese Rolle sicher nicht übernehmen. Der Künstler selber jedenfalls wird auch lieber seine Kunst lukrativ verkaufen möchten, was ja bereits schwierig genug ist, statt seine Werke dem Staat in einem rein regulierten Markt zu festen Werten zugänglich machen zu müssen, denn darauf würde es dann ja hinauslaufen.

              dass wir uns dringend überlegen müssen, ob wir als Gesellschaft uns noch Reiche leisten können.

              Wie gesagt, es gibt durchaus Themen, die man eigentlich problemlos angehen kann, ohne auf eine Weltrevolution warten zu müssen oder die große Systemfrage zu stellen. Das wäre direkt möglich. Ich würde mir wünschen, dass gerade von der linken politischen Seite hier mehr Realismus betrieben würde, statt mit so Forderungen wie hier auf Emotionen, aber gleichzeitig auf eine gewisse Unerreichbarkeit zu gehen.

              • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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                3 days ago

                so verstanden, dass du ausdrücken möchtest, dass Reiche alles von ihrem Geld horten.

                Nein, ich bezog mich auf einen Kommentar, der sagte, Reiche würden ihr Geld nicht horten.

                Kann es so ja auch, das sind ja zwei voneinander unabhängige Sparten. Beim Forschungsschiff zahlen letztlich wir alle, während bei der Reichenyacht der Reiche mit seinem privaten Geld zahlt. Für den Staat “lohnt” sich die Yacht unter dem Gesichtspunkt, Beschäftigung sicherzustellen, also eigentlich sogar mehr.

                Ich glaube, du missverstehst mich. Ich sage nicht, dass Lürssen einfach seine Ausrichtung ändern sollte. Ich sage, dass das „aber Reiche sichern mit ihrem Konsum so viele Arbeitsplätze“ quatsch ist, weil man das Geld, wenn man es zum Beispiel durch Steuern abschöpft, in die gleichen Arbeitsplätze stecken kann, aber auf eine Weise, die dem Gemeinwohl dient.

                Bei Villen ist es ja so, dass sich der Staat über Steuern bereits heute den Luxus, den sich einige wohlhabende Menschen leisten möchten, bezahlen lässt. Er “bestraft” sie für ihre extravaganten Wünsche und stellt mit dem Geld, dass er damit verdient, sicher, dass er seine Aufgaben wahrnehmen kann. Über die Höhe lässt sich streiten

                Darüber müssen wir sogar reden, denn diese Steuern sind eben nicht hoch genug, um die sich immer weiter öffnende Scheren zwischen Arm und Reich auszugleichen. Irgendetwas geht nicht mit rechten Dingen zu, wenn es Menschen gibt, die in Luxusvillen leben, während neben mir eine sechsköpfige Familie auf 2,5 Zimmern zu 50m² leben müssen.

                aber für den Staat ist es höchst lukrativ, diese “Kunden” abzuschöpfen, statt das gesamte Land mit Mehrfamilienhäusern zuzupflastern und jedem eine Standardwohnung zuzuweisen.

                Die Rechnung möchte ich mal sehen. Schließlich wird auch für Mehrfamilienhäuser Grundsteuer fällig, und vielleicht sogar mehr, weil man kleinere aber mehr Grundstücke hat.

                Der Rest deines Kommentars (eigentlich der ganze, aber ab hier ganz besonders) macht mich ziemlich wütend. Du gehst weniger auf das ein, was ich geschrieben habe, als auf das, was deinem Verständnis nach ein „linkes Weltbild“ ist oder sein könnte, und argumentierst darauf aufbauend.

                Ich hab nie irgendwas von einer großen Weltrevolution gefaselt, noch dass der Staat irgendwelchen Kunstwerken Werte zuweisen soll.

                Entweder gehst du auf mich ein ohne irgendwelche Annahmen aufgrund angenommener Weltbilder, oder wir lassen die Diskussion sein.

                • Quittenbrot@feddit.org
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                  3 days ago

                  Ich sage, dass das „aber Reiche sichern mit ihrem Konsum so viele Arbeitsplätze“ quatsch ist, weil man das Geld, wenn man es zum Beispiel durch Steuern abschöpft, in die gleichen Arbeitsplätze stecken kann, aber auf eine Weise, die dem Gemeinwohl dient.

                  Dem könnte man allerdings entgegnen, dass wir schon heute eine sehr hohe Abgabenquote und trotzdem das Problem einer klammen öffentlichen Hand. Der Staat hat immer eine gewisse “Versickerung” bei seinen Einnahmen. Es würden also nicht die 100% des vom Reichen abgeschöpften Geld bei der Werft ankommen, sondern bspw. 85%. Wie bereits oben gesagt, bin ich der Meinung, dass Reiche stärker besteuert werden müssten, indem bspw auch Kapitalerträge nicht mehr mit 25% besteuert würden, sondern mit dem tatsächlichen persönlichen Einkommenssteuersatz. Trotzdem halte ich den Staat letztlich im Vergleich für den schlechteren Wirtschafter.

                  Irgendetwas geht nicht mit rechten Dingen zu, wenn es Menschen gibt, die in Luxusvillen leben, während neben mir eine sechsköpfige Familie auf 2,5 Zimmern zu 50m² leben müssen.

                  Ich habe grundsätzlich nichts dagegen, wenn Menschen in Luxusvillen leben, zumal anderen auch nicht dadurch geholfen ist, dass sie dort nicht leben würden. Ich erwarte dann allerdings, dass sie sich in angemessener Art und Weise am Betrieb dieses Staates beteiligen. Ein Beispiel, wie ich mir das vorstellen könnte, siehst du oben.

                  Die Rechnung möchte ich mal sehen.

                  Ich glaube, wenn man ein Villenviertel planieren würde und stattdessen flächendeckend mit Mehrfamilienhäusern zupflastern würde, dann würde sich das nicht unbedingt positiv auf den Bodenrichtwert auswirken. Warum ist denn in einer Nobellage am Stadtrand mit entsprechender Bebauung der Bodenrichtwert höher als in der Arbeitersiedlung nebenan? Es gibt auf dem Immobilienmarkt unterschiedliche Bedarfe. Problematisch gerade in Innenstadtlagen ist einfach die in Deutschland traditionell (zu) hohe Mieterquote gepaart mit zu vielen Immobilien in Anlegerhand. Auch hier müsste der Staat regulierend eingreifen.

                  Der Rest deines Kommentars (eigentlich der ganze, aber ab hier ganz besonders) macht mich ziemlich wütend. Du gehst weniger auf das ein, was ich geschrieben habe, als auf das, was deinem Verständnis nach ein „linkes Weltbild“ ist oder sein könnte, und argumentierst darauf aufbauend.

                  Das hat doch nichts mit dir zu tun oder ist an dich persönlich gerichtet. Es ist doch so: van Aken kommt jetzt mit diesem Vorschlag. Die Wählerschaft ist begeistert, die anderen schütteln den Kopf. Es macht jetzt einmal ein bisschen Lärm, dann wird aber nichts weiter passieren. Das kritisiere ich, weil das Anliegen an sich eigentlich zu wichtig ist für so “Tischfeuerwerk”. Ich verstehe, dass die Linke auf sich aufmerksam machen möchte, aber es ärgert mich schon, dass eigentlich sinnvolle und notwendige Dinge liegenbleiben, weil Parteien stattdessen auf Dinge mit mehr “Wow”-Effekt setzen, die letztlich jedoch nicht umgesetzt werden. Daher auch die überspitzte Formulierung, dass es in meinen Augen momentan wichtiger ist, den “langweiligeren”, realistischeren Ansatz zu verfolgen, statt von der ganz großen Umwälzung zu träumen, in der es beispielsweise keine Reichen in Villen mehr gibt. Das wird angesichts von einer Linken, die nicht sicher über die 5%-Hürde kommt, einfach nicht passieren. Es ist aber überhaupt nicht mein Ansinnen, dich wütend zu machen.

                  • CyberEgg@discuss.tchncs.de
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                    3 days ago

                    Du hast überhaupt nicht verstanden, worum es mir geht. Reiche schaden der Gesellschaft, weil sie zu viel Geld und Werte aus dem Wirtschaftskreislauf entnehmen und darauf sitzen bleiben. Ein Großteil des Geldes, dass eine Reiche Person für eine Yacht bei der Lürssen-Werft ausgibt, landet ja nicht in den Taschen der Arbeiter, sondern beim nächsten reichen Firmenbesitzer.

                    Das hat doch nichts mit dir zu tun oder ist an dich persönlich gerichtet.

                    Du diskutiert aber mit mir. Über einen Einwand, den ich auf die Behauptung eines anderen Users gebracht habe. Wir diskutieren hier nicht über irgendeine Weltrevolution oder über von Akens Registervorschlag, sondern darüber, ob Reiche Geld und Werte horten. Und das tun sie.

                    Es ist aber überhaupt nicht mein Ansinnen, dich wütend zu machen.

                    Dann bleib beim Thema und schwafel nicht von irgendwelchen Weltrevolutionen, von denen niemand außer dir hier geredet hat! Es ist egal, was du beabsichtigt, wenn du irgendwelche Annahmen über mich oder mein Weltbild triffst, die nichts mit der Diskussion zu tun haben (und die auch nicht zutreffen, btw), dann machst su mich wütend, ob gewollt oder nicht.