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Am Mittwoch soll dann der Höhepunkt der aktuellen Hitzewelle erreicht werden. In großen Teilen des Landes sind dann 34 bis 38 Grad angesagt, örtlich sollen sogar bis zu 40 Grad erreicht werden.
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40 Grad. Anfang Juli. Und immer schön dran denken: Der Klimawandel ist eine links-grüne Verschwörung und früher war auch schon Sommer! /s
Richtig Glück bei der Abstammung hab ich da gehabt.
Ich versteh das Maimai/die Propaganda nicht ganz. Ja, meinetwegen hatte der Sommer 94 auch heiße Tage. Aber man muss doch einfach konsequent nicht mitdenken wollen, wenn man nicht merkt, dass wir in den letzten zehn Jahren jedes Jahr einen Sommer 94 oder mehr hatten. Abgesehen von den warmen Wintern, den absterbenden Wäldern (“der BoRkEnKäFeR”) und der mittlerweile wahnsinnig ungleichmäßigen Niederschlagsverteilung. Es gab nie so viele Hochwasser und nie so viel Trockenheit, auch nicht 1994.
Man muss einfach nur konsequent nicht mitdenken wollen, wenn man denkt, irgendeine Art Gottheit würde existieren.
Du unterschätzt wie extrem einfach Menschen zu beeinflussen sind. Sowohl im langen, mit Indoktrination seit Geburt, als auch Mittelfristig durch vollständige Bubbles (bspw. lebst in nem kleinen, so denkenden (< 100 Einwohnende) Dorf in Sachsen, und hast nur durch Facebook Kontakt nach außen, oder es gibt keine anderen Meinungen mehr im Land, sonst droht “Haft”), als auch kurzfristig, bspw. bei The Push, bei welchem zwei/drei Personen innerhalb eines Abends dazu manipuliert wurden, der Mord an einer unschuldigen Person wäre nötig.
Und wenn jeman erst einmal von etwas überzeugt wurde, reichen meist keine Argumente mehr, egal wie logisch, korrekt und gut sie sind.
Hätte davor nur jemand gewarnt und Massnahmen vorgeschlagen! Hätte man nicht so kommen sehen können. Ideologiefreier gesunder Menschenverstand und so.
Das Traurige daran ist, dass wir uns so in geschätzt 10-30 Jahren darüber freuen müssen wenn es im Sommer NUR 40 Grad hat.
Und das wahrscheinlich nur wenn wir von jetzt auf heute kein CO2 mehr ausstoßen würden. Aber wir schaffen es ja gerade mal so, den Ausstoß konstant zu halten und nicht noch zu erhöhen.
Ich weiß gar nicht, ob die Perspektive in 30 Jahren noch sonderlich relevant ist. Die gesellschaftlichen Risse zeigen sich schon heute vermehrt. Es fehlt nicht mehr so viel, bis eine relevante Minderheit so austickt, dass unsere Gesellschaft es nicht mehr packt, glaube ich. Ich geb unserer Gesellschaft 5-15 Jahre, wenn wir nicht krass umsteuern. Vielleicht ist das zu Doomer.
Das eigentliche Problem am Klimawandel ist ja, dass es schon vor den massiven ökologischen Konsequenzen Kriege um Ressourcen (vor allem Trinkwasser) geben wird und man dann erst recht keine Handlungsfreiheit und Möglichkeiten entgegenzusteuern mehr hat, weil alle entweder direkt mit den Kriegen oder indirekt mit den massiven Migrationsbewegungen beschäftigt sind bzw. die meisten Gesellschaftsordnungen darunter zerbrechen werden.
Ich kann mit Kollaps-Vision nicht viel anfangen. Was soll denn passieren, dass unsere Gesellschaft einfach endet? Allerdings ist meine Vorstellung von der Zukunft fast noch schlimmer. Ich glaube insgeheim wünschen sich so einige einen Kollaps. Aber ich glaube, es geht einfach kontinuierlich bergab. Mehr Naturkatastrophen, mehr Armut und Ungerechtigkeit, mehr Kriege und Propaganda.
Was soll denn passieren, dass unsere Gesellschaft einfach endet?
Ich habe nicht so viel zum Thema Kollaps gelesen, dass ich wüsste, was die konsensuale Meinung dieser Denkrichtung ist.
Aus meiner Perspektive: Klar wird etwas Neues entstehen. Die Frage ist aber, für wie viele und für welche Menschen etwas Neues entsteht. Und welche Menschen einfach am Wegesrand entsorgt werden. Aber du hast natürlich insoweit Recht, dass das mindestens mit einem schleichenden Prozess anfängt; da eine Dürre, hier eine Hungersnot, da ein Krieg, dort jemand, der einen vermeintlich sicheren Bunker baut und eine Privatarmee bezahlt.
Und falls wir mal tatsächlich anfangen, Dinge zu ändern anstatt uns einfach gegenseitig mit unseren fahr- und fliegbaren Heizungen wegzugenozidieren, haben wir die Chance, eine Zukunft für mehr Menschen zu erhalten.
Die Stoßrichtung aus dem Silicon Valley und aus den USA insgesamt ist aber aktuell darauf ausgerichtet, einen Zusammenbruch der Nationalstaaten und der internationalen Ordnung zu bewirken, sodass ein paar Menschen Teile der Welt privatisieren können, um dort wahlweise religiös-fanatische oder hyperkapitalistisch-faschistische Projekte zu starten. Dass all das in irgendeiner Form Erfolg haben wird, ist natürlich nicht klar. Das Abreißen der existierenden Ordnung ist dabei aber blöderweise der weitaus einfachere Teil, vor allem solange so viele Menschen nicht begreifen, was ihnen aktuell genommen werden kann.
Es gibt eine gut recherchierte podcast Reihe die da heißt: Fall of Civilsations, wo sich jemand mal die Mühe gemacht hat, alle möglichen vergangenen “Hochkulturen” (so mein veralteter Begriff für seine Auswahl), vom Industal, Babylon, Ägypten, über Rom, Inkas, Songhai und Han-China, bis zu den Osterinseln oder Grönland-Wikinger zu betrachten und unter anderem zu schauen warum sie “untergingen” und wie das auf die Zeitzeugen gewirkt hat. Überraschend oft, waren die Ursachen für den Kollaps Klimawandel oder Epidemien; (für mich) überraschend selten waren es Hybris und Überheblichkeit der “herrschenden Klasse”.
Aber all diese “untergegangenen Zivilisationen” waren nicht so wahnwitzig komplex vernetzt wie unsere heutige “globale” Zivilisation.
Bei seinen Beispielen fallen immer nur lokal begrenzt bestimmte Sprachen, bestimmter Wissens-/Technisierungsstand oder andere “positiv gewertete” Kulturkategorien auseinander… Was ein solcher Zusammenbruch in unserer hochtechnisierten, hochgradig arbeitsteiligen unf spezialisierten Welt bedeuten könnte - zumal gängige Zusammenbruchsfaktoren wie Klimawandel und Hybris der Top 1% wunderbar zusammenfallen - das kann ich mir nicht so recht vorstellen…
Aber das konnten die Zeitzeugen vergangener Imperien/Kulturen/Zivilisationen auch nicht.
“S Lebbe geht weidä” hat ein Fussballphilosoph, zu einem ähnlichen Thema befragt, mal geantwortet… dem würd ich mich erstmal anschließen. Sachen wie: Medizinische Versorgung, Kultur- und Industriegüter, sowie die Weltbevölkerung insgesamt würde ich in einem solchen Fall aber um ein paar Jahrhunderte zurückgeworfen annehmen…
Zumindest die Osterinsel ist eine gute Analogie zum Klimawandel unserer Zeit wenn man die gesamte Erde als Analogie zur Osterinsel sieht. Dort wurde aus verschieden kulturellen Gründen und insbesondere Rivalitäten zwischen verschiedenen Clans immer mehr und größere dieser Figuren gebaut was letztlich durch die Abholzung und andere Faktoren zur Bodenerosion und Zerstörung des ökologischen Gleichgewichts auf der Insel geführt was in einem Teufelskreis zu noch mehr Rivalität und Kampf um Ressourcen geführt hat.
dort jemand, der einen vermeintlich sicheren Bunker baut und eine Privatarmee bezahlt.
Das setzt allerdings voraus, das Geld dann noch wert hat oder der Reiche irgendwas anderes hat, dass seine Armee von Ihm abhängig macht
Ich bin ja unkreativ, deshalb habe ich eigentlich nur Beispiele aus unserer aktuellen Realität genutzt. :) Aber selbst wenn Geld irgendwann keinen Wert mehr haben sollte, bleibt es im Sinne des Überlebens ja wertvoll, nah an einem großen Pool an Ressourcen zu sein. Man kann also jetzt sein Geld benutzen, um Ressourcen für später zu horden.
Ja. Ich hatte folgendes erst vor kurzem in einer anderen Community verlinkt:
[Uni Köln] Dr. Mark Benecke // Time is up: Hitze, Fluten, Artenschwund | YouTube
Der Mann hat mir gezeigt, wie dringend das Thema wirklich ist. Davor dachte ich so, ja wird alles schon irgendwie klappen, man reduziert einfach ein bisschen und das reicht. Das waren mental auf jeden Fall angenehmere Zeiten
Mir ist seit Jahren bewusst wie sehr wir gefickt sind. Ich bin jetzt Ende 20 und habe auf einige Wege versucht, Veränderung in die Situation zu bringen. Es passiert einfach nichts. Ich bin jetzt schon müde und habe alle Hoffnung verloren. Ich bin zur Krabbe geworden und will einfach nur noch so lange es geht das ganze so gut es geht genießen. Wäre da doch nur nicht diese lästige Depression wegen Zukunftsängsten… Wird wohl Zeit einen zu bauen.
Dafür hab ich leider keinen Rat. Du bist mit dem Gefühl nicht allein ist alles was ich dazu sagen kann.
Weiß um ehrlich zu sein auch nicht wirklich was ich mit dem Kommentar bezwecken wollte. Irgendwie auch so etwas in die Richtung ‘du bist nicht allein damit’, wurde dann aber doch eher einfach zu einem rant. Sorry dafür, und danke.
Kein Problem, hoffe es geht uns bald besser damit
Ja. Es zeigt auch wer wirklich für einen lebensbedrohend ist. Es ist nicht der Islamist bei dem eine verschwindend geringe Wahrscheinlichkeit besteht, dass es einen selbst trifft (so schlimm und verabscheuungswürdig der auch ist). Es sind weltweit die Menschen, die sich weigern die Realität der Klimakatastrophe zur Kenntnis zu nehmen und entsprechend leben und wählen. Niemand ist da perfekt aber einige Einschränkungen muss man halt hinnehmen wenn man möchte, dass auch in Zukunft die Kinder und Enkel noch einigermaßen vernünftig leben können sollen.