Der chinesische Online-Marktplatz Temu verstößt gegen europäische Gesetze zum Verbraucherschutz. Das hat heute das Netzwerk der europäischen Verbraucherschutz-Behörden festgestellt. Die Behörden haben Temu nun zu Änderungen aufgefordert, um gesetzlichen Vorgaben zu entsprechen. Andernfalls drohen dem Unternehmen Strafzahlungen.

Die EU-Kommission hat letzte Woche auch ein eigenes Verfahren gegen Temu nach dem Digital Services Act (DSA) eröffnet. Temu ist als besonders große Plattform eingestuft, damit gelten besonders strenge Regeln. Die EU überarbeitet gerade außerdem ihre Regeln zum Zoll. Es wird vermutet, dass Temu-Händler:innen die aktuellen Vorgaben massenhaft umgehen.

Liste an Vorwürfen

  • Die Behörden kritisieren mehrere Praktiken Temus. Die erste davon sind Fake-Rabatte. Die Seite würde den Eindruck hervorrufen, dass Produkte im Preis reduziert seien, obwohl das nicht stimmte.

  • Außerdem setze Temu Kund:innen mit irreführenden Informationen unter Druck, damit diese Käufe abschließen, so die Behörden. Die Seite würde etwa falsche Angaben über begrenzte Vorräte oder Fristen für Käufe machen.

  • Temu zwingt Kund:innen nach Angaben des Netzwerks dazu, ein digitales Glücksrad zu drehen, um auf seine Seite zuzugreifen. Dabei verstecke die Plattform wichtige Informationen über die Bedingungen, die mit den möglichen Belohnungen des Spiels verbunden sind.

  • Auch ansonsten zeige Temu Kund:innen unvollständige oder falsche Informationen über ihre Rechte an, finden die Behörden: etwa darüber, dass eine Bestellung einen Mindestwert hat.

  • Unvollständige Informationen liefere die Plattform auch darüber, wie sie gegen Fake-Bewertungen vorgeht. Nationale Behörden hätten vermutlich gefälschte Bewertungen gefunden, schreibt das Netzwerk.

  • Schließlich werden Kund:innen mit ihren Problemen allein gelassen: Es werde ihnen nicht leicht gemacht, Temu mit Fragen oder Beschwerden zu kontaktieren.

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