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Cake day: July 10th, 2023

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  • Ich fahre nicht oft Auto und noch seltener Autobahn. Aber wenn, dann muss es schnell gehen. Meine Wohlfühl-Geschwindigkeit liegt irgendwo zwischen 160 und 180 km/h. Einmal bin ich mit einer Fahrgemeinschaft mitgefahren, und der Fahrer ist (vermutlich aus Kostengründen) nicht mehr als 100 gefahren. Das hat mich fast wahnsinnig gemacht.

    Aus dieser Sicht heraus ist es vielleicht unerwartet, dass ich mir eine generelle Begrenzung auf maximal 110 km/h wünsche.

    Ich fahre wenns geht auch meist ~150 auf der Autobahn, aber ich wäre auch für ein Tempolimit, einfach weil es meiner Erfahrung im Ausland nach deutlich entspannter ist, wenn die Geschwindigkeitsunterschiede nicht so groß sind.

    Aber 110 wäre mir zu wenig, 130 dürfen es schon sein. Ich kenne das aus den Niederlanden, mit 100km/h am Tag und das ist dann wieder umgekehrt anstrengend, weil wirklich alle in einem Geschwindigkeitsbereich von kaum 10km/h Differenz fahren. Da kommt man dann ggf. schlecht auf der linken Spur vorbei und gondelt kilometerlang nebeneinander her, spätestens bei der Abfahrt wirds dann blöd. Ansonsten ist das niedrige Limit zusammen mit noch langsameren Teilnehmern wie LKWs ein ewiges hin und her, mal hängt man hinter einem LKW und kommt nicht links rüber, dann fährt man vorbei und der der einen vorher gerade überholt hat, kommt am nächsten LKW nicht links rüber, das ist irgendwie auch sinnlos. Das ständige Bäumchen-Wechsel-Dich nervt mich da genauso wie das Drängeln in Deutschland.

    Wenn man schon so weit runtergeht, dann muss auch das Rechtsfahrgebot fallen, aber das finde ich als zu großes Sicherheitskriterium, als dass man das einfach so abschaffen sollte.






  • Super, noch mehr Schrott.

    Ich kann mir vorstellen, dass eine gut trainierte KI für einen sehr eng eingegrenzten Bereich funktionieren kann, aber das was aktuell so öffentlich nutzbar ist, ist einfach nur katastrophal.

    Hochtrabendes Geschwurbel kriegt man immer raus, aber wenn es mal um konkrete Anfragen geht, hab ich aus ChatGPT und Gemini bisher noch keine sinnvolle Antwort bekommen. Die typischen Helpdesk-Chatbots sind einfach nur Zeitverschwendung, die decken vielleicht irgendwelche Standardanfragen ab, die eh schon in einer FAQ-Liste stehen, aber wegen sowas brauch ich typischerweise keinen Support.

    Vielleicht sind meine Ansprüche auch zu hoch, und Menschen sind noch dümmer als ich es mir ausmale, und 99% der Nutzungsszenarien werden von KI abgedeckt, das wäre dann aber noch erschreckender, als die Erkenntnis, dass diese Technologie (noch?) nicht so weit ist.


  • Vor 20 Jahren war SOTA das du bei jedem Mobiltelefon den Akku wechseln konntest, weil das halt nach wie vor ein Verschleißteil ist und damals auch noch ne Ecke anfälliger war als heute. Und jetzt sind die bei so gut wie keinem Model mehr wechselbar, weil das für die Hersteller eine super Methode ist gleich ein komplettes neues Telefon zu verkaufen anstatt nur einen neuen Akku. Sprich die Hersteller haben schlicht keinen finanziellen Anreiz das zu machen, eher im Gegenteil, also machen sie es nicht mehr. Hooray for planned obsolescence.

    Das sehe ich für mich als kein Problem an. Ich nutze meine Telefone so 4-6 Jahre, und bisher musste ich noch keinen Akku wechseln. Klar, der lässt am Ende etwas nach, aber das war bisher nicht kritisch und für längere Reisen kann man sich noch eine kleine Powerbank einstecken.

    Für mein letztes Handy mit wechselbarem Akku hatte ich sogar einen zweite Akku, war sogar standardmäßig dabei, aber den hab ich nie gebraucht, der lag nur in der Schublade.

    Und beim Auto ist das Thema noch unkritischer, die Akkus sind stark geregelt, mit Thermomanagement und allem Pipapo, der ist weit weniger anfällig als ein Smartphone-Akku. Aktuelle Zahlen zeigen ja auch, dass die Akkus deutlich haltbarer sind, als gerne so in den Raum geworfen wird.

    Was aber ja vergleichbar ist, ist das wir eine offensichtlich nützliche technische Möglichkeit mal wieder liegen lassen weil deren Entwicklung und Standardisierung zu teuer wäre, und Hersteller Negativanreize haben. Während chinesische Firmen halt einfach mal wieder machen, anscheinend mit Erfolg. Wir werden in 20 Jahren sehen welcher Ansatz erfolgreicher war, aber ich hab da eine Prognose.

    Ob das in China erfolgreich ist, oder einfach nur gemacht wird, weil es staatlich subventioniert ist, kann ich nicht einschätzen. Den aktuellen Daten der Systeme in Deutschland nach, gebe ich dem Wechselmodell keine Zukunft hier, und ich denke auch, dass es nicht notwendig ist.

    Meine Prognose ist da 180° umgekehrt, aber im Prinzip ist es mir auch wurscht. Wenn es sich durchsetzt, ist das auch ok. Ich kann mit beidem leben.





  • Aber für geschäftliche Nutzung wie Waren- und Personenverkehr willst du halt nicht andauernd 15 Minuten oder mehr in der Gegend rumstehen, das kostet

    Auch alles lösbare Probleme. Im Güterverkehr gibt es ja schon die Rechnung, dass die Reichweiten ausreichen, um in den vorgeschriebenen Pausen wieder genug nachladen zu können, da mangelt es im Moment noch am Ladenetz. Ich könnte mir auch vorstellen, dass an den großen Logistikzentren Lademöglichkeiten geschafffen werden, um die Umschlagzeiten zu nutzen. Das kann für die Betreiber ja sogar noch eine zusätzliche Einkommensquelle sein.

    Im Güter-Nahverkehr sind die Strecken so kurz, dass es ausreicht, die Fahrzeuge nachts zu laden.

    Im ÖPNV gibt es ausreichend Konzepte, um Busse an den Haltestellen und Wendeplätzen nachzuladen, damit sie über den Tag kommen. Die Planungs- und Steuerungssysteme der großen Hersteller unterstützen auch bereits E-Mobilität, um die Betriebsabläufe passend zu optimieren.

    Das ganze Thema ist nicht mehr Neuland, das meiste ist bereits im Mainstream angekommen.

    Und in 10-20 Jahren lachen wir wahrscheinlich sowieso drüber, weil die Akkutechnologie so weit fortgeschritten ist, dass sich niemand mehr Gedanken darüber macht. Das ist wie bei Handys, schaut man sich an, was vor 20 Jahren State-of-the-Art war, ist die Entwicklung schon heftig (https://en.wikipedia.org/wiki/Category:Mobile_phones_introduced_in_2005)


  • Das sind diese Chinesischen Wechselstationen. Dauert 2-3 Minuten je nachdem wie du messen möchtest, und sieht jetzt weder exorbitant teuer noch High-Tech aus.

    Doch, das sieht teuer aus. Ein Haufen Mechanik, die für Lasten von mehreren hundert Kilo ausgelegt sein muss. Hintendran die Lagerstätten für die Akkus mit elektrischen Anschlüssen.

    Es braucht Wartungspersonal, das schnell verfügbar ist, um einen Defekt zu beheben, weil ein Ausfall den kompletten Verdienstausfall bedeutet.

    Dazu noch die Akkus selbst. Ich weiß nicht, wie das so kalkuliert wird, aber bei 5-6 Minuten Wechselzeit kriegt man 10 Autos die Stunde durch. Ein Akku kann man innerhalb dieser Stunde halbwegs schonend wieder auf 80% bekommen. Das bedeutet aber auch, 10 Akkus müssen für die Vollauslastung in Reserve liegen.

    Ich finde leider keine Informationen zu den Kosten einer Wechelstation, ich gehe aber davon aus, dass man in den Regionen einer Tankstelle liegt, also locker 7-stellig.

    Eine einzelne HPC-Ladestation kostet alles komplett, Hardware und elektrischer Anschluss, ca. 150.000€. Stellt man mehrere hin, wirds schnell günstiger pro Ladepunkt. Man kann die Säule fast überall hinstellen, es braucht nicht unbedingt ein eigenes Grundstück. Fällt eine Säule aus, stehen meist noch andere daneben, Wartungspersonal kann dann zu den normalen Werkzeiten ausrücken.

    China nicht relevant genug?

    In China wird sowas wie irre subventioniert. Wenn der Plan sagt, dass es gemacht werden soll, dann wirds gemacht, koste es, was es wolle.

    Der Hauptgrund für so viele BEV ist die immense Luftverschmutzung in den Großstädten. Bevor dort die Leute reihenweise umkippen, musste gehandelt werden. Das ist nicht die Situation, die ich gerne in Deutschland hätte.

    Dazu passend, sind die Wechselstationen in China hauptsächlich in Großstadtbereichen. In dünn besiedelten Bereichen gibts fast nix, da nutzt Dir das ganze System nix

    Hier sind ein paar interessante Übersichtskarten: https://www.researchgate.net/figure/NIO-battery-swapping-network_fig1_358870843

    Der Artikel ist eh interessant, da sind auch mittlere Wartezeiten drin, und die sind je nach Station mit bis zu 15 Minuten gar nicht mal so gering.

    Und wenn man da mal ordentlich Ingenieurstunden draufschmeißt kriegt man das Prozedere bestimmt auch noch auf unter 3 Minuten von Anfang bis Ende.

    Sicher, Optimierungsmöglichkeiten gibts bestimmt, beim Akku ja auch. Ist halt immer eine Frage des Kosten/Nutzen-Verhältnis, und da sehe ich heute bereits keinen Vorteil von Akkutausch gegenüber ganz normalem Laden. Bisher hat mir der normale Ladevorgang im Alltag nebenbei und die paar Mal an der Raststätte auf Langstrecke vollkommen ausgereicht.